Fernwärme Weiz

Auftraggeber: GRÜBL Automatisierungstechnik
Standort: Weiz

ANSPRECHPARTNER GRÜBL

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Markus Zettel
Software und Applikation

 

Mit dem ersten Bioölkessel Österreichs, der mit gereinigtem Alt-Speiseöl betrieben wird, erhöht die Fernwärme Weiz die Ausfallsicherheit und baut Reserven für die Spitzenlastabdeckung auf.

Die Fernwärme Weiz ist ein wunderbares Beispiel für die erfolgreiche Kombination von Nachhaltigkeit, Effizienz und moderner Technik im Bereich der Energieversorgung. Mit dem Neubau des Kesselhauses und der Integration fortschrittlicher Biomasse- und Bioölkessel werden Maßstäbe gesetzt. Das von der GRÜBL Automatisierungstechnik umgesetzte Projekt kombiniert Altbestand und neue Technologien, um eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung sicherzustellen. GRÜBL ist evon Partner der ersten Stunde. Heute setzt das Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern vielfältige Projekte als Komplettanbieter in der Automatisierungs- und Elektrotechnik um.

Neues Kesselhaus

Im Jahr 2019 wurde das neue Kesselhaus der Fernwärme Weiz errichtet. Es beherbergt einen neuen Biomassekessel mit einer Leistung von 8 MW und einen Bioölkessel, der als erster in Österreich gereinigtes Altspeiseöl verwendet. Dieser Bioölkessel hat eine Leistung von 10 MW und dient zur Spitzenlastabdeckung sowie zur Ausfallsicherheit. Der Spitzenverbrauch liegt bei 650 Litern pro Stunde, und der 42.000 Liter fassende Öltank ist in sechs separate Einzeltanks organisiert, um eine Durchmischung zu verhindern und die Entnahme sowie Befüllung geregelt zu gestalten.

Vollständige Integration und neue Technik

Die bestehende Anlage umfasst bereits zwei Biomassekessel mit einer Leistung von 5 MW und 6 MW. Durch die vollständige Integration der Bestandsanlage in die neue Leittechnik konnte eine reibungslose Zusammenführung und damit eine effiziente Regelung der beiden Anlagenbereiche mit unterschiedlichen Betriebstemperaturen und Drucke realisiert werden. Die gesamte Anlage zeichnet sich durch hohe Effizienz aus, unterstützt durch mehrstufige Wärmetauscher und einen nachgeschalteten Ecomizer, der zusätzliche 800-900 kW Wärmeleistung liefert.

Das auf Basis von evon XAMControl neu entwickelte Leitsystem ermöglicht die Visualisierung und Überwachung der Gesamtanlage. Sie regelt die interne Anlagenhydraulik und steuert das gesamte Wärmenetz. Diese Technik sorgt für eine optimale Netzregelung und gewährleistet eine stabile und effiziente Wärmeversorgung für alle Abnehmer.
Struktur und Abnehmer
Das Fernwärmenetz Weiz versorgt 890 Abnehmer, darunter Haushalte, Wohnhäuser, Betriebe und öffentliche Gebäude. Mit einer Netzlänge von 55 Kilometern und einer verkauften Energiemenge von 55 GWh ist das Netz in der Lage, eine aliquote Abnahmemenge von 44 MW bei einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,6 zu gewährleisten. Die Netzberechnung und Simulation erfolgen über Differenzdruckmessungen an den Übergabestationen. Das Fernwärmenetz Weiz umfasst über 600 physikalische Datenpunkte, die über einen zentralen Server und redundante Subcontroller verwaltet werden. Die Hardwarekomponenten ermöglichen manuelle Eingriffe, und 12 Pumpen mit einer Leistung von insgesamt 480 kW sorgen für eine zuverlässige Verteilung der Wärme.

Umweltvorteile und CO2-Einsparungen

Ein herausragendes Merkmal der Fernwärme Weiz ist die erhebliche Reduktion von CO2-Emissionen. Im Vergleich zu individuellen Heizungsanlagen werden deutlich weniger Emissionen erzeugt. Die jährliche Einsparung beläuft sich auf beeindruckende 19 Millionen Kilogramm CO2. Darüber hinaus kann der Energieverbund mit der Weizer Energie bei Bedarf bis zu 11 MW zusätzliche Leistung liefern, was die Flexibilität und Versorgungssicherheit weiter erhöht.

Zusammengefasst

Die Fernwärme Weiz zeigt, wie durch die Kombination von innovativer Technik und nachhaltigen Energiekonzepten eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung realisiert werden kann. Mit dem Neubau des Kesselhauses und der Integration moderner Kesseltechnologien setzt Weiz neue Maßstäbe in der regionalen Energieversorgung und trägt maßgeblich zur Reduktion von CO2-Emissionen bei.

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